ANTIC steht für Alpanumeric Television Interface Controller. Damit ist seine Aufgabe schon erkennbar. ANTIC ist zuständig für den Bildaufbau.
Es handelt sich dabei um einen eigenen Mikroprozessor, welcher sozusagen als CO-Prozessor für den Bildschirmaufbau zuständig ist.
Als solcher ist sein Befehlssatz speziell für die Verarbeitung und den Aufbau von Bildschirmdaten ausgelegt. Dieser eigene Befehlssatz deutet hier schon an, daß man spezielle, eigene Programme für den ANTIC schreiben kann. Dieses Programm kann an beliebiger Stelle im Speicher abgelegt werden und definiert das darzustellende Bild, bzw. den Bildschirmaufbau.
Atari hat hier ein System entwickelt, welches zum damaligen Zeitpunkt ungeheuer flexibel und im Homecomputerbereich einmalig war. ANTIC ist unter anderem ein sogenannter Display-List-Controller, also ein Baustein, der es ermöglicht unterschiedliche Grafikauflösungen, oder Grafik- und Text-Bereiche auf einer Bildschirmseite zu mischen. Diese einzelnen Bereiche sind in entsprechenden Programmen unabhängig voneinander ansprechbar. So kann etwa ein Bildschirm erstellt werden, welches im oberen Bereich hochauflösende Grafiken darstellen kann. Am unteren Bildrand kann ein Textbereich stehen, in dem zusätzliche Informationen, oder ein Auswahlmenü, eine Eingabezeile etc. dargestellt werden können.
ANTIC verfügt hierzu über 14 verscheidene Modi zur Bilddarstellung die beliebig kombiniert werden können.
Weiterhin ermöglicht der ANTIC eine horizontales, bzw. vertikales “fine scrolling”, also das ruckfreie Verschieben sowohl des gesammten Bildschirms, als auch eines oder mehrerer Bereiche.
Um den Vorteil dieses Systems noch einmal zu verdeutlichen:
man muß Text, welcher auf dem Bildschirm ausgegeben werden soll nicht erst zeitaufwendig in Grafik umwandeln, sondern schreibt ihn einfach (z.B. mit dem BASIC-Print-Befehl) auf den Bildschirm. Und da der Atari nicht nur “einfachen” sondern auch mehrfarbigen Text in verschiedenen Größen auf dem Bildschirm darstellen und zudem noch vom Benutzer erstellte Zeichensätze verarbeiten kann, ergeben sich damit ungeahnte Möglichkeiten.
Dieses Konzept der Display-List wird selbst heute nur von speziellen Computern/Grafikkarten z.B. im CAD-Bereich verwendet.
Worum sich ANTIC nicht kümmert, ist die eigentliche Darstellung des Bildes auf dem Bildschirm. Hierzu gibt er die von ihm erzeugten Informationen an einen weiteren Spezialchip, den GTIA weiter.